Urwaldpfad Saarbrücken: Wo wilde Natur ungebührt wächst

“Heute geht es in den Urwald.” Dieser Satz löste bei den beiden Jungs zunächst keinen Jubelschrei aus.
“Papageien kennen wir aus dem Zoo”, meinte der große Junge dann auch gleich altklug.

Nach meinem Hinweis, dass es in diesem Urwald aber mehrere Moore und natürlich Wasser, umgestürzte Bäume und einige Kletterbäume sind, waren sie dann doch bereit die Wanderschuhe anzuziehen.

Unsere Tour begann am Netzbachweiher, gelegen zwischen Dudweiler und Riegelsberg, im schönen Saarland. Hier besuchten wir Oma und Opa und haben uns natürlich auch wieder ein schönes Ausflugsziel herausgesucht: Den Urwaldpfad. Wir umrundeten den Netzbachweiher und stießen dabei leider auf einige Hundeminen. Der Weg ist beliebt fürs Gassigehen, allerdings vor allem die linke Seite des Wassers. Also auf jeden Fall rechts herum gehen.

Direkt hinter dem Netzbachweiher geht es dann auch schon gleich in den Urwald. Wir haben diesen Teil des Urwaldes ausgesucht – der Wilde Netzbachpfad -, weil die verwinkelten Pfade und die Wildheit der Natur vor allem den Jungs gut gefällt. Und natürlich der Bachlauf und die Wasserflächen. Der Bach führt immer wieder über kleine Felsen und findet seinen Weg entlang der Wanderroute. Wenn es zuvor viel geregnet hat, sind hier rauschende Wassermassen zu bewundern.

Das ca. 1000 Hektar große Waldgebiet liegt eingebettet in den Saarkohlewald direkt vor den Toren der Stadt. Das erklärt auch gleich die Frage des großen Jungen, warum die Steine und das Wasser in den Bächen so rostbraun sind: Immer wieder findet man alte Bergbaurelikte; der Abbau von Eisenerz ist immer noch im Wasser zu sehen, was einen reizvollen Kontrast zur grünen Fauna bildet.

Dieser Weg ist übrigens einer der beliebtesten Premiumwanderwege im Regionalverband Saarbrücken. Fast alle Wege des Urwaldes führen in das Herz des Gebietet, zum Forsthaus Neuhaus. Für diesen Weg müssen die Kinder allerdings schon etwas älter sein bzw. gute Läufer oder die Eltern gute Träger.

Unsere Jungs waren sehr begeistert von den kleinen Brücken, dem Bachlauf und natürlich den umgestürzten Bäumen, über die man klettern muss. Festes Schuhwerk ist also angesagt, die meisten Wege wären auch mit dem Kinderwagen möglich gewesen, angenehmer ist allerdings die Trage oder Kraxe. Unser kleiner Junge ist tapfer mitgelaufen, unterwegs haben wir immer wieder an besonders schönen Wasserläufen eine Rast eingelegt und natürlich auch genügend Proviant eingepackt. Am Ende war er dann noch mit der Aussicht auf den kleinen Spielplatz am Gasthaus für die letzten Meter zu motivieren.

Weitere Infos:
SaarUrwald

Fazit: Ein wirklich schöner Ausflug, für die Kinder gibt es einiges zu entdecken und allein das Verweilen (Mama, Oma und Opa) und Steinewerfen (kleiner und großer Junge) am Bach waren Entspannung pur. Dazu das Rauschen der Bäume und der Gesang der vielen Vögel rundeten den Ausflug ab. Wenn es Corona erlaubt, gibt es an der Gaststätte auch eine Erfrischung und eine leckere saarländische Bratwurst – sehr zu empfehlen!

Tipp: Wechselkleider lohnen sich bei diesem Ausflug.

So kommt ihr hin: Parkplatz direkt am Weiher, Netzbachtal 1, 66287 Quierschied

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